Wie jedes Jahr im Hochsommer treiben Grannen im Ohr von Hunden ihr Unwesen. Sie können infolgedessen große Schmerzen verursachen.
Was sind Grannen
Grannen sind ein Bestandteil des Getreide- und Gräserblütenstandes. Sie sind zumeist länglich, behaart und mit Widerhaken versehen, um sich zum Auskeimen in den Boden zu bohren. Leider bohren sie sich auch gerne in die Gehörgänge von Hunden.

Woran erkenne ich Grannen im Ohr von Hunden
Typische Anzeichen sind plötzlich auftretende Schmerzen im Kopfbereich. Diese äußern sich in heftigem Kopfschütteln, Kopfschiefhaltung und Kratzen am Ohr.
Die letztendliche Diagnose stellt der Tierarzt, indem er beim Tier mit einem Otoskop in die Tiefe des Gehörgang schaut.
Oft liegt direkt vor dem Trommelfell der längliche Fremdkörper mit Härchen. Dieser ist jedoch nicht mit normalen Haaren im Hundeohr zu verwechseln.
Bei leichtem Druck von außen auf den Gehörgang äußert das Tier Schmerzen. Folglich jaulen einige Hunde kurz auf, wenn man das Ohr berührt.
Neulich in der Tierarztpraxis
Die junge Bolonka-Zwetna-Hundedame „Jessi“ kam neulich mit Ohrenschütteln und Kopfschiefhaltung zu uns nach Bergedorf.
Die Schmerzen waren plötzlich nach einem Spaziergang am Feldrand aufgetreten.
Die Haare der Granne erkennt die Tierärztin mit dem Otoskop im Gehörgang. Bei der Untersuchung zeigte sie am rechten Ohr deutliche Schmerzempfindlichkeit.

Die Tierärztin hat daher eine Kurznarkose eingeleitet. Die Granne wird mit Hilfe einer Zange (Fremdkörperfasszange) unter otoskopischer Kontrolle entfernt.
Bemerkenswert ist, dass „Jessi“ ein paar Minuten später schwanzwedelnd aus der Tierarztpraxis spazierte.
Vorbeugende Maßnahmen
Im Hochsommer sollten Felder und Wegesränder mit Gräser gemieden werden, weil hier die Dichte an Grannen erwartungsgemäß hoch ist.
Es ist ratsam, den Hund nach einem Spaziergang gründlich nach Grannen abzusuchen und diese zu entfernen.
Bei langhaarigen Hunden sollten die Haare an den Ohren gekürzt werden, sowie in den Zwischenzehenbereichen.
Grannen verursachen schmerzhafte Abszesse, weil sie sich leider auch in die Pfoten bohren.
Sind auch andere Kleintiere wie Katzen betroffen
Auch die Katze hat manchmal Grannen im Ohr. Sie stecken in der Pfote, der Nase und sogar in der Bindehaut des Auges.
Vor allem im Augenbereich sind Grannen schnellstmöglich zu entfernen.
Unsere Tierärzte stehen für solche Notfälle innerhalb der Öffnungszeiten bereit.
Für nächtliche Notfälle in Bergedorf, erfahren Sie den Tierärztlichen Notdienst über die Hamburger Tierärztekammer.