27. Juni 2019

Waschbären Babyalarm

Auch als Tierarzt wird man nach 15 Jahren immer wieder überrascht. Für dieses Überraschungserlebnis sorgte diesmal ein „Waschbären Babyalarm“. Drei kleine Waschbärbabys kamen über eine Tierschutzorganisation und sollten bei uns durchgecheckt werden. Anschließend ging es für die Kleinen in ihr endgültiges Zuhause nach Rissen. Es ist mit den Waschbären nämlich so eine Sache…..

Waschbären

Allgemeines

Der Waschbär kommt eigentlich aus Amerika und ist erst seit dem 20. Jahrhundert hier zu finden. Die Tiere wurden ausgesetzt oder sind aus Pelzfarmen entkommen. Sie können bis zu 15 Jahre alt werden. Sie sind dämmerungs- und nachtaktiv und leben in gewässerreichen Misch- und Laubwälder. Zur Namensgebung schreibt hamburg.de:

„Der Name „Waschbär“ ist – wie viele deutsche Tiernamen – eigentlich falsch. Nicht nur  ist dieser Kleinräuber nur bedingt mit dem Bären verwandt, entgegen  der landläufigen Meinung „wäscht“ er auch seine Nahrung nicht! Waschbären sind sehr vorsichtige Tiere und tasten Nahrungsmittel und andere Gegenstände mit ihren Vorderpfoten sorgfältig ab, um sich ein Bild von ihnen zu machen und unerwünschte Teile zu entfernen.

Da Waschbären eine Vorliebe für Amphibien und wasserlebende Insekten sowie Wasserschnecken haben, kann man sie daher häufig an einem Gewässerufer sitzen und mit dem Vorderpfoten im Wasser nach Nahrung suchen sehen. Das sieht dann so aus, als ob die Tiere ihre Nahrung vor dem Fressen säubern, also „waschen“ würden.

Nahrung

Das Menü der Waschbären ist sehr vielfältig und anpassungsfähig. Unter anderem fressen sie: Pflanzen, Insekten, Schnecken, Frösche oder Eier. Hier sind sie den Igeln sehr ähnlich. Wer mehr über Igel wissen möchte: Igel gefunden – was tun?

Waschbären Babyalarm in Hamburg

Die Waschbären finden im Stadtgebiet optimale Verhältnisse und haben so die Möglichkeit, sich rasant zu vermehren.
Seit 2016 wurden die Waschbären von der EU als invasive Art zur Ausrottung freigegeben. Wir sollten versuchen den Tieren nicht zusätzliche Nahrungsquellen zu bieten.

Tipp: Lassen sie kein Tierfutter, offene Mülltonnen oder gelbe Säcke draußen stehen. Schützen sie ihr Haus vor den Waschbären.

Was tun bei einem Fund

Man darf Waschbären laut Gesetz weder ausgewildert noch privat halten. Daher bleibt nur, die Tiere an eine Wildtierstation zu übermitteln, aber die Plätze sind limitiert und nur einige Stellen haben von der Behörde eine Genehmigung.

 

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